Supply Chains in einer fragmentierten Welt

Die Weltwirtschaft leidet weiterhin unter Verwerfungen in den Lieferketten, die zu Engpässen und dramatischen Preisspitzen bei Produkten, Branchen und Regionen führen und das Wachstum behindern. Befürchtungen, dass diese Probleme auch im Jahr 2022 anhalten könnten, haben viele Unternehmen in Deutschland und Europa, dazu veranlasst, ihre Vorräte zu erhöhen.

Der Konsens, dass diese Probleme vorübergehend sind und sich kurz- bis mittelfristig von selbst lösen hält sich noch. Da sich die Verbrauchernachfrage normalisiert und vorhersehbarer wird, werden die Hersteller in der Lage sein, Angebotsungleichgewichte auszugleichen. Wenn Arbeitnehmer, die während der Pandemie am Rande geblieben sind, an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, wird der kritische Arbeitskräftemangel verringert. Der Inflationsdruck wird nachlassen, wenn diese Verwerfungen behoben sind.

Allerdings unterschätzt diese Sichtweise aus unserer Sicht die grundlegende Neuausrichtung globaler Lieferketten, die bereits vor COVID-19 im Gange war, aber dadurch (wie so vieles andere) beschleunigt wurde. Wenn sich vorübergehende Probleme wie akute Engpässe und Fehlausrichtungen von selbst lösen, bleiben diese bereits bestehenden Probleme bestehen und müssen gelöst werden.

Unternehmen erkennen, dass sie nicht abhängig von einer einzigen Lieferkette sein können. In Europa hat dies die Diskussionen über „Buy Local“ wiederbelebt und Unternehmen dazu ermutigt, näher an ihrem Heimatort nach geeigneten Partnern und Standorten zu suchen.

Unternehmen müssen bestimmte Grundlagen der Lieferkette überdenken, um die Lieferfähigkeit nicht zu gefährden. Supply-Chain-Führungskräfte müssen drüber nachdenken, Resilienz gegenüber Effizienz zu bevorzugen. Störungen in der Lieferkette verstärken auch die Spaltung zwischen großen Unternehmen und ihren kleineren Konkurrenten. Größere Unternehmen haben Alternativen, wodurch sie weniger abhängig von Dritten sind.

Während kurzfristige Faktoren hinter einigen dieser Engpässe stehen können, sind auch längerfristige Kräfte am Werk. In den fortgeschrittenen und mittleren Volkswirtschaften schrumpft die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, sowohl aufgrund sinkender Geburtenraten als auch aufgrund von Einwanderungsbeschränkungen. Osteuropa, die in der Vergangenheit Quellen billigerer Arbeitskräfte waren, sehen sich ähnlichen Trends gegenüber. Wir bewegen uns von einer Zeit des Arbeitskräfteüberflusses zu einer der Knappheit, was langfristige Auswirkungen auf Löhne, Preise und die Zukunft der Arbeit hat. Auch die Lieferketten müssen sich an diese Realitäten anpassen.

Das komplexe Netz der Globalisierung, das in den letzten 30 Jahren zum Wirtschaftswachstum beigetragen hat, wird langsam durchtrennt. Dies ist zum Teil auf eine gesunde Anerkennung der Kosten zurückzuführen, die von der Mittel- und Arbeiterklasse in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften getragen werden, die in diesem Zeitraum konzentrierte Arbeitsplatzverluste und stagnierendes Lohnwachstum erlitten haben. Viele der politischen Rezepte – insbesondere höhere Handels- und Einwanderungsbarrieren – werden nicht die versprochenen Vorteile bringen.

Letztendlich begeben wir uns in eine viel stärker zersplitterte Welt, in der Lieferketten neu konfiguriert werden müssen, die Kosten (und mit ziemlicher Sicherheit die Verbraucherpreise) steigen und das Wachstum langsamer sein wird. Unternehmen müssen sich heute proaktiv positionieren, um sich dieser Hindernisse in der Zukunft zu stellen. Wir als METZEN kaufen, wenn immer möglich lokal ein. Diese langfristigen Lieferantenbeziehungen, erweisen sich in angespannten Phasen als nützlich.

Auch uns bei METZEN Industries betrifft dieses Thema. Auch wir sind abhängig von der Einhaltung der Lieferketten. Passend zu diesem Thema hat Ramin Ghalibaf (CEO) ein paar Fragen zu diesem Thema beantwortet.

Welche Bedeutung haben Lieferketten für Unternehmen wie METZEN?

Unsere Business Units verfügen über nachhaltige und historisch gewachsenen Lieferketten, die vor allem Lokal aufgebaut sind. Die Zuverlässigkeit gegenüber unseren Kunden ist ein wichtiges METZEN-Qualitätsmerkmal. Unsere Kunden erwarten von uns in Ihren nationalen und internationalen Projekten ein akribisches Zeitmanagement, um die kontinuierliche Leistungsfähigkeit ihrer Industrie Anlagen zu gewährleisten.

Welche Auswirkungen kann es haben, wenn Lieferketten unterbrochen werden?

Wir sind es gewohnt, dass Lieferketten reibungslos funktionieren. In den letzten dreißig Jahren haben wir, insbesondere nach der Öffnung Chinas und Osteuropas Anfang der 90er Jahre eine Globalisierung erlebt, die dazu führte, dass wir äußerst effiziente Lieferanten-Netzwerke aufbauen konnten.

Die heutigen Unterbrechungen in den Lieferketten, sind unserer Meinung nach nicht vorübergehend, sondern bedürfen eines Umdenkens im Management unserer Lieferketten.

Just-in-Time Lieferungen und häufig sinkende Kosten führten in der Vergangenheit zu einer hohen Effizienz.  Vielleicht benötigen wir heute mehr Resilienz als Effizienz.

Was kann man unternehmen, dass trotz äußerer Einflüsse, wie Covid 19, die Lieferketten eingehalten werden können? Wie beugt METZEN dem vor?

Um unsere Leistungen mit der gewohnten Zuverlässigkeit erbringen zu können, haben wir frühzeitig erkannt, dass wir nicht abhängig von einer einzigen Lieferkette sein dürfen. Wir verfolgen seit Jahren die Strategie, wenn möglich Lokale Lieferanten zu unterstützen und geeignete Partner näher an unseren Standorten zu haben und die Lieferketten redundant aufzubauen. Somit ist unsere Lieferantenstruktur von einer hohen Diversität geprägt und fokussiert sich im Wesentlichen auf die DACH-Region und die EU.

Können sich durch solche Situationen auch Vorteile für die Zukunft ergeben?

Wir müssen lernen uns in dem neuen Umfeld zu positionieren. Die Kosten werden weiter steigen und das Wachstum in den konventionellen Bereichen verlangsamt sich. Neue Industrien entstehen (Umwelttechnologien, Cleantech) die durch Innovationskraft geprägt sein werden.  Deutschland als Standort kann zukünftig von dieser Entwicklung profitieren, wenn die politischen und wirtschaftlichen Grundlagen dafür geschaffen werden. Als METZEN erleben wir aktuell eine hohe Nachfrage nach unseren Leistungen und unsere Lieferketten haben sich bislang als resilient erwiesen.

METZEN – Wenn´s drauf ankommt.

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