Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf deutsche Unternehmen

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht in der Ukraine Ausnahmezustand. Viele Menschen flüchten, es gibt Zerstörung und viel Leid. Die Auswirkungen des schrecklichen Krieges sind in Deutschland besonders spürbar.

Die Preise für Öl, Gas und Rohstoffe steigen, dadurch auch die Transportkosten für Güter. Auch die geopolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen ändern sich, wie wir bereits in unserem letzten Beitrag über Supply Chains berichtet haben.

Dies bringt eine Störung der Lieferkette mit sich. Wirtschaftlich ist Deutschland abhängig von internationalen Zulieferern. Derzeit sind die Transportwege in die Ukraine und Russland unterbrochen, da Routen in bzw. durch diese Länder als sehr gefährlich angesehen werden. Zulieferer der Automobilindustrie, welche in der Ukraine produzieren, sind aufgrund der derzeitigen Situation zu Produktionsstopps gezwungen. In Deutschland kommen weniger Güterzüge aus dem Osten Chinas an, da aufgrund der Konflikte die „Eiserne Seidenstraße“, also die Eisenbahnstrecke, die durch die Ukraine führt, unterbrochen ist und nicht befahren werden kann.

Auch deutsche Häfen sind von den Auswirkungen betroffen. Da Russland von vielen Reedereien nicht mehr angefahren wird, führen nur noch wenige Schiffsverkehrsrouten über die Nordsee. Das betrifft insbesondere den Hamburger Hafen. Zudem müssen Schiffe und auch Flugzeuge ihre Routen ändern und Umwege nehmen, um russisches bzw. ukrainisches Hoheitsgebiet zu meiden, was die Kosten steigen lässt.

Einen großen Teil der Supply Chain machen LKW-Transporte aus. Ukrainische LKW-Fahrer spielen dabei eine wichtige Rolle. Schätzungsweise werden ca. 7 % der LKW-Fahrten durch Deutschland von ukrainischen LKW-Fahrern durchgeführt, welche jetzt zum Teil fehlen. Viele sehen die Priorität nicht in der Belieferung der Unternehmen, sondern darin, in ihrem Land zu sein und Hilfe zu leisten. Bereits vor der jetzigen Situation fehlten schätzungsweise 80.000 Fahrer. Ca. 110.000 ukrainische LKW-Fahrer sind für polnische und litauische Speditionsunternehmen auf den deutschen Straßen unterwegs. Durch fehlende Personal- und Fahrzeugreserven können die Transportabläufe schnell aus dem Gleichgewicht geraten.

Darüber hinaus sind die Knappheit und der Preisanstieg bei Rohmaterialien, Öl und Gas inzwischen für jeden spürbar. Dasselbe gilt für den Preisanstieg bei Stahl und Stahlerzeugnisse, was gerade für Industrieunternehmen, ein wichtiger Einflussfaktor ist.

Insbesondere bei den Rohstoffen, wie Neongas, Palladium und Nickel gibt es Engpässe. Für Neongas zählt die Ukraine als einer der wichtigsten Lieferanten. Palladium und Nickel kommen zu großen Teilen aus Russland. Diese Rohstoffe fehlen jetzt. Besonders Nickel fehlt, welcher zur Herstellung von Lithium-Ion-Batterien benötigt wird und als wichtiger Rohstoff für die Elektromobilität gesehen wird. Elektromobilität wird auch als Ausweg von der Abhängigkeit fossiler Brennstoffe betrachtet und somit auch als Ausweg von der Abhängigkeit von den Ölstaaten.

Zusammengefasst ist ein Großteil der deutschen Unternehmen von der Störung der Lieferketten durch den Ukraine-Krieg betroffen. Eine der ersten Auswertungen der Folgen für die deutsche Wirtschaft hat die Hamburger Handelskammer durchgeführt. Einer Umfrage der Handelskammer zufolge, sehen 150 von 216 befragten Unternehmen die steigenden Gas-, Öl- und Rohstoffpreise als Risiko für ihr Geschäft. Dabei steigt stetig die Sorge um Lieferengpässe. Auch von den Sanktionen gegen Russland sind Auswirkungen zu erwarten. Hier geben von den befragten Unternehmen 16% an, betroffen zu sein. Die Importe und Exporte brechen ein, momentan um ca. 4%. In den kommenden Monaten ist allerdings von noch größeren Störungen des Welthandels auszugehen.

METZEN stellt sich dem mit aller Kraft entgegen. Wir sind weiterhin für unsere Kunden da und legen großen Wert darauf, dass unsere Standards weiterhin eingehalten werden. Wir verfolgen seit Jahren die Strategie, wenn möglich lokale Lieferanten zu unterstützen und geeignete Partner nah an unseren Standorten zu haben und die Lieferketten redundant aufzubauen.

Eins steht fest, Krieg ist nicht nur schlecht für die Wirtschaft, sondern besonders schrecklich und traurig für alle Betroffenen. Wir plädieren auf ein friedliches und baldiges Ende dieses Konflikts.

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