Die Schlüsselrolle der Chemie in der zirkulären Wirtschaft

Ein paar Zahlen vorneweg:

Deutschland ist der viertgrößte Chemieproduzent der Welt und mit einem Exportvolumen von 237 Milliarden US-Dollar für 2020 führen deutsche Chemiekonzerne noch immer den Weltmarkt an. In Deutschland arbeiten 473.000 Beschäftigte in der Chemieindustrie mit einem Umsatz von 168 Milliarden Euro.

Kurz gesagt: Die Chemieindustrie ist eine der Kernindustrien hierzulande und ein Spitzenreiter weltweit. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herausforderungen für die Unternehmen größer geworden sind. Neue Wettbewerber, vor allem aus Südostasien, aber auch Osteuropa und Lateinamerika drängen auf die Bühne. Sie profitieren von niedrigen Arbeitskosten und einem günstigeren Zugang zu Rohstoffen. Darüber hinaus entdecken Produzenten in Schwellen- und rohstoffreichen Ländern vermehrt die Spezialchemie, bisher ein Exportschlager der Deutschen.

Chemiewerk

Für die heimische Chemieindustrie bedeuten diese Veränderungen eine Steigerung der Wettbewerbsintensität sowohl in Europa als auch in den Exportmärkten.

Wer das Rennen um Marktanteile, Patente und neue Technologien nicht verlieren will, muss kreativer, innovativer und produktiver werden. Anstatt sich über die Umstände und Hindernisse zu beklagen, sind traditionelle Unternehmen gut beraten wieder mehr Freude am Wettbewerb zu entwickeln. Der Schlüssel zum Erfolg sind auch hier die frischen Ideen und deren Umsetzung in marktfähige Produkte, besonders für den rohstoffarmen Standort Deutschland.

Innovationsförderung und Regulierungsabbau

In den letzten zwanzig Jahren hat die europäische Industrie ihre Investitionen nur um 7% auf 22,8 Milliarden Euro* erhöht. Im gleichen Zeitraum schraubten  China die Investitionen auf 174% und die USA auf 112% auf 30,6 Milliarden Euro* hoch (*Handelsblatt). Die alteingesessenen Chemiegrößen haben sich lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht und müssen schnell die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das Marktfeld ist durch neue Player, den gesellschaftlichen Wandel und die fortschreitende Digitalisierung dynamischer geworden, aber die Altchemie kann durchaus davon profitieren.

Auch gefragt ist die Politik. Fördermaßnahmen und Investitionen sollten in Form einer offenen Forschungsförderung allen Unternehmen zugänglich sein. Auch Startfinanzierungen neuer Projekte im Bereich der Kreislaufwirtschaft, der Zugang zu Venture Capital und die Förderung von Start-Ups würden dem neuen dynamischen Geschäftsumfeld Rechnung tragen.

Die Entwicklungen in der digitalen und zirkulären Wirtschaft sind zukunftsweisend, daher muss der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen für die Entfaltung schaffen. Gesetze und Regelwerke müssen europaweit harmonisiert werden, widersprüchliche Vorschriften abgebaut und regulatorische Unsicherheiten durch eine konsistente, ganzheitliche Gesetzgebung ersetzt werden. Zudem braucht es eine zuverlässige Energiepolitik, die Ökologie und Versorgungssicherheit miteinander vereint.

Der (End)kunde zeigt den Weg

Der Paradigmenwechsel der Nachfragestrukturen und gesellschaftlichen Zielsetzungen ist eine große Chance für die deutsche Chemieindustrie. Der gesellschaftliche Wertewandel zu nachhaltigem Wirtschaften und Konsumieren erfordert es, neue Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Neue Strategien müssen her, um die neuen Kundenbedürfnisse zu bedienen und gleichzeitig Beiträge zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der EU zu leisten.

Die Chemie kann in einer zirkulären Wirtschaft Wachstumspotenziale erschließen indem sie die Nachhaltigkeitsziele ihrer Kunden unterstützt oder indem sie das Geschäft um zirkuläre Geschäftsmodelle erweitert, wie etwa Chemical Leasing, ein Geschäftsmodell, in dem ein Chemieunternehmen eine Chemikalie für einen bestimmten Service liefert, aber das Eigentum daran behält.

Die Kreislaufwirtschaft erfordert ein Umdenken: Der Fokus auf das Produktionsvolumen steht weniger im Mittelpunkt als der Anwendungsnutzen und die wertbasierte Preissetzung.

Zentrales Thema ist die Ressourceneffizienz in allen Stufen der Wertschöpfungskette und die Erhöhung des Produktlebenszyklus sowie die Reduktion des Ressourcenverbrauchs bei der Produktion. Ein weiterer Aspekt ist die Schließung von Kreisläufen durch Wiederverwendung, biologischen Abbau sowie die möglichst weitreichende Verwertung von Reststoffen.

Aspekte der Nachhaltigkeit und der zirkulären Wirtschaft haben inzwischen Einzug in die Unternehmensstrategie der deutschen Großindustrie gefunden. Doch auch der Mittelstand* zieht nach: mehr als 20% der Unternehmen geben an, sich mit den Auswirkungen einer zirkulären Wirtschaft auf ihr Unternehmen zu befassen, 40% der Unternehmen haben bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie und weitere knapp 25% planen, eine solche in den kommenden Jahren einzuführen. (*Deloitte)

METZEN ist ein langjähriger Partner der deutschen Chemieindustrie mit Expertise in Nachhaltigkeit und energieeffizientem Anlagebau. Wir sehen diese Herausforderungen als Chancen, um zu zeigen, worauf es in der Wirtschaft ankommt: Auf Erfindungsreichtum, gepaart mit unternehmerischem Denken. Wir unterstützen Sie bei diesen Herausforderungen mit der einzigartigen Lösungskompetenz unserer Teams aus erfahrenen Fachexperten. Komplexe Rahmenbedingungen, hohe Sicherheitsanforderungen und eine fortlaufende Begleitung in Bezug auf Änderungen und Anpassungen kennzeichnen unsere Projekte, die oft eng an den prozess- oder verfahrenstechnischen Industrieanlagenbau gekoppelt sind. Wir besitzen die Leidenschaft, innovative Ideen zu Ergebnissen umzuwandeln, die allen nützen.

METZEN, wenn’s drauf ankommt.

 

 

 

 

 

 

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