Besonderheiten des Kunststoffrecyclings

In Deutschland dürfen keine Kunststoffe mehr deponiert werden. Daher ist Recycling wichtiger denn je. Besonders bei Kunstoffen stellt sich dies als schwierig heraus. 2019 wurden 99,4% der Kunststoffabfälle verwertet. Von den insgesamt 6,28 Millionen Tonnen wurden 2,93 Millionen Tonnen (46,6%) werk- und rohstofflich genutzt, 3,31 Millionen Tonnen (52,8%) energetisch verwertet, heißt in Müllverbrennungsanlagen verbrannt oder als Ersatzbrennstoff genutzt, und 40.000 Tonnen (0,6%) wurden beseitigt, also deponiert oder in Anlagen ohne hinreichende Auskopplung von Energie verbrannt.

Die Recyclingquote bei Abfällen aus der Kunststofferzeugung und Kunststoffverarbeitung liegt bei 82% beziehungsweise 94%. Kunststoffabfälle aus privaten Haushalten werden zu 33% stofflich verwertet und industrielle zu 47%. Die höhere Quote bei den Industriebabfällen kommt daher, dass diese meist sauberer sind.

Entwicklung der Verwertung der Kunststoffabfälle

Aufkommen und Verbleib von Kunststoffabfällen

Recycling ist mit hohen Investitionskosten verbunden. Der Verbrauch von Energie, Wasser und Betriebsmitteln muss ebenfalls effizienter und wirtschaftlicher gemacht werden. Diese Hürden müssen nach und nach überwunden werden.

Kunststoffrecycling ist ein komplexes Verfahren. Kunststoffe bestehen aus Molekülketten, auch Polymere genannt. Diese sind zusammengesetzt aus Kohlenstoff, Wasserstoff und zum Teil auch aus Sauerstoff und Stickstoff. Sie sind dafür zuständig, um die gewünschten Eigenschaften des Kunststoffes zu erzeugen, wie zum Beispiel Biegsamkeit, Dehnbarkeit oder Feuerbeständigkeit. Für die Feuerbeständigkeit werden Additive hinzugefügt, welche hochwertiges Recycling erschweren oder auch verhindern. Farbpigmente verschmelzen in recycelten Kunststoffen zu einem Grau. Chemikalien, wie Flammenhemmer, möchte man ebenfalls nicht in den Recyclingkreislauf einführen.

Die wesentlichen Problemfelder für Kunststoffrecycling sind also Störstoffe, eingeschränktes Farbspektrum, Geruch und mögliche Kontaminationen.

Ähnliche Probleme für mechanisches Recycling stellen dünne mehrschichtige Folien dar. Die unterschiedlichen Kunststoffschichten können nicht voneinander getrennt werden und werden daher zumeist verbrannt.

Als Spezialist für Wasch-, Trocken- und Trenntechnik im Kunststoff-Recycling unterstützt METZEN Betreiber von Recycling-Anlagen kompetent und zuverlässig beim Ausbau und der Optimierung bestehender Recycling-Anlagen als auch bei der Erstellung kompletter Neuanlagen zur Umsetzung nachhaltiger Wirtschaftskreisläufe und effizienterer, ressourcenschonender Wertstoffnutzung.

So entwickelt und baut METZEN beispielsweise Anlagen und Komponenten für das Kunststoffrecycling von Kunststoff-Folien, PET Flaschen und sonstigen Kunststoffen erarbeitet passgenaue Lösungen für typische Recycling-Prozesse wie etwa Trennen – Waschen – Fördern – Bunkern.

Wenn man von Kunststoffverwertung spricht, spricht man von drei verschiedene Arten:

  1. Energetische Verwertung

Die energetische Verwertung wird als kein echtes Recycling angesehen. Stattdessen werden die Kunststoffe zur Energiegewinnung und fast ausschließlich verbrannt. Der Heizwert von Kunststoff entspricht dabei dem von Steinkohle.

  1. Werkstoffliche Verwertung

Die werkstoffliche Verwertung ist ausschließlich für Thermoplaste geeignet. Diese lassen sich mehrfach einschmelzen. Wenn dieser Prozess zu oft wiederholt, wird, gibt es einen fortschreitenden Qualitätsverlust, daher auch Downcycling genannt. Noch schwieriger wird es, wenn verschiedene Kunststoffe vermischt werden. Hierbei entstehen ein starker Qualitätsverlust und schlechte mechanische Eigenschaften.

Werkstoffliche Verwertung wird nur dort eingesetzt, wo große Mengen sortenreiner Kunststoff vorhanden sind. Zum Beispiel werden aus Verpackungen wie Schaumstoff, auch Schaumpolystyrol genannt, Polystyrol-Beton hergestellt. 2010 wurde diese Kunststoffart zu 70% wiederverwertet.

  1. Rohstoffliche Verwertung

Rohstoffliche Verwertung ist im Verhältnis sehr gering vertreten. Hierbei können Kunststoffe durch Pyrolyse wieder in ihre Ursprungs-Monomere oder andere petrochemisch verwertbare Stoffe (Methanol, Synthesegase) zerlegt werden. Monomere können dabei nur aus sortenreinen Kunststoffen erzeugt werden. Dabei gibt es zwei Verfahren, das Hamburger Verfahren, dass der Rückgewinnung von Monomeren sowie petrochemischen Rohstoffen dient, und degrative Extrusion, welche die Gewinnung von rohstofflich verwertbaren Gasen, Wachsen und Ölen aus vermischten Kunststoffabfällen ermöglicht.

Beide Verfahren sind vorwiegend für das Recycling gemischter Abfälle, welche schwer zu trennen sind, geeignet.

Mit steigenden Mengen des recycelten Kunststoffes wird die Effizients und die Wirtschaftlichkeit erhöht und Recyclinganlagen lohnen sich mehr.

 

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