Die Coronakrise hat der Welt gezeigt, wie fragil global fungierende Märkte sein können. Besonders stark betroffen vom weltweiten Stillstand waren die Lieferketten von Asien nach Europa. Wochenlang verlies kein Containerschiff die südostasiatischen Häfen und als dies wieder der Fall war, führte es zu einer Überlastung der europäischen Häfen.
Nach Corona trifft die Wirtschaft jetzt der Krieg in der Ukraine, der zeigt, wie anfällig auch innereuropäische Lieferketten sein können. Ganz zu schweigen von der Energiekrise, die jeden betrifft, vom Einzelhaushalt bis hin zum Großkonzern. Besonders heftige Auswirkungen hatten die Störungen der Lieferketten und die damit verbundene Materialkostenerhöhung auf die Maschinen- und Anlagenbauindustrie. Materialkosten haben im Durchschnitt mit etwa 50% den größten Anteil der Gesamtkosten des Unternehmens. Die Konsequenz daraus: bedeutend höhere Kosten und Angebotspreise für den Kunden. Nicht selten führt diese Kombination ein Unternehmen an den Rand des Ruins.
Die Voraussetzung für eine funktionierende Produktion und die damit einhergehende termingerechte Auftragserfüllung liegt in der störungsfreien Materialversorgung. Diese ist, gelinde gesagt, seit 2019 nicht mehr gegeben. Das der Crash in dieser Heftigkeit kommen würde, haben die wenigsten vorausgesehen, allerdings ist die Globalisierung bereits seit Jahren rückläufig und erreichte im Jahr 2008 ihren Höhepunkt. Der Anteil des Handels an der globalen Wirtschaftsleistung betrug zu dem Zeitpunkt 61%. Politische Veränderungen und eskalierende Handelskriege lassen seit 2017 die bis dato populären Just-in-Time-Lieferketten bröckeln, was viele Unternehmen dazu veranlasste die Resilienz ihrer Lieferketten unter die Lupe zu nehmen.
Risikomanagement im Einkauf optimieren
Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens liegt in der Optimierung, der Effizienz und der Versorgungssicherheit. Risikomanagement ist kein neues Schlagwort für den Einkauf, trägt jedoch nachhaltig zum Erfolg bei. Nach einer Umfrage des VDMA zufolge hatten nur 42 % der befragten Unternehmen ein systematisches Risikomanagement im Einkauf vorzuweisen, dabei ist Versorgungssicherheit wichtiger denn je.
Nicht nur die Materialbeschaffung muss in zuverlässige Wege geleitet werden, auch Preisänderungen können empfindlich an der Rendite zehren. Qualitätsmängel oder Rechtsverstöße in der eigenen Lieferkette können erhebliche Reputationsschäden oder Kosten nach sich ziehen. Der Grundstein eines Risikomanagements im Einkauf ist die Analyse vorhandener Risiken und die Entwicklung einer soliden Vermeidungsstrategie. Die wesentlichsten Faktoren der Risikokette sind: Versorgungs-, Lieferantenausfall-, Qualitäts-, Preis- und Compliance-Risiken.
Risiko frei Haus
Etliche Unternehmen stellen sich ihr eigenes Bein, sei es aus Gewohnheit oder getrieben vom Preis und kaufen Teile ein, bei denen schon alleine durch die Spezifikationen der Werkstoffe Abhängigkeiten entstehen. So kommt oft schon durch die Wahl des Werkstoffes nur ein bestimmter Lieferant in Frage und verhindert den Aufbau alternativer Bezugsquellen. Unternehmen müssen sich daher mit alternativen Herstellungsverfahren (zb. Legierung von Oberflächen) auseinandersetzen wie auch mit dem Aufbau eines Lieferantenpools für bestimmte Baugruppen beginnen.
Preisentwicklung und Lieferengpässe
Die angespannte Lage in der Maschinen- und Anlagebauindustrie ist nicht nur den gestörten Lieferketten zu verdanken, sondern auch durch starke Preisfluktuationen bei Materialien und Vorprodukten gekennzeichnet. Die Preissteigerung beherrscht viele Segmente und zieht sich durch die gesamte Lieferkette.
Lieferengpässe und Materialmangel sorgen derzeit für weitere Behinderungen in der Produktion und führen nicht selten zu langen Projektverzögerungen bis hin zum Reputationsverlust von Firmen. Kunststoffteile und Metalle führen die Liste der rar gewordenen Herstellungsmaterialien an, gefolgt von Elektronik und Elektroartikeln.
Das Beste aus der Region
Ein Leitsatz, den wir vor allem von Supermarktketten gewohnt sind, zeigt sich auch als Erfolgsfaktor bei Maschinen- und Anlagebauunternehmen. In der Branche findet eine Abkehr von der Globalisierung statt und die Rückkehr zu regionalen Partnernetzwerken.
Die Vorteile lokaler Wertschöpfungsketten liegen auf der Hand: schnelle Verfügbarkeit, kurze Lieferwege und hohe Qualität sind wettbewerbsentscheidend. Regionale Netzwerke und Lieferketten sorgen nicht nur für termingerechte Projekte, sondern unterstützen auch die heimische Wirtschaft und schaffen makroökonomische Investitionsanreize für Zulieferer.
Auch bei METZEN zeigen sich die Vorteile unseres Netzwerks von regionalen Zuliefern, das wir uns seit vielen Jahren aufgebaut haben und das wir pflegen. Wir können uns auf die Qualität und Lieferung unserer Partner verlassen und so auf die Herausforderungen unserer Kunden schnell reagieren. Wir sind unseren Kunden mit unseren hohen Standards verpflichtet und stellen durch unsere nachhaltigen Lieferketten sicher, dass wir alle Projekte zielsicher umsetzen.
METZEN, wenn’s drauf ankommt.