Was den Anlagenbau im Jahr 2023 erwartet

Die Themen 2023 werden niemanden überraschen: Schwächung der globalen Lieferketten, daraus folgende Materialengpässe, Fachkräftemangel und gestiegene Energiekosten werden uns weiterhin treu begleiten. Hinzu kommen alarmierende Nachrichten zum Thema Rohstoffmangel, der auch den Anlagenbau empfindlich treffen könnte. Gespannt blickt die produzierende Wirtschaft auf die politischen Entwicklungen in China und den USA. Die Stimmungslage unter deutschen Unternehmen ist gemischt. Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter 2500 Unternehmen ergab, dass 40% der Unternehmen ein schwächeres Geschäftsjahr 2023 erwarten und 35% mit einer Stagnation rechnen. Eine Produktionssteigerung wird nur von einem Viertel der Unternehmen prognostiziert.

Etwas anders sieht es im Maschinen- und Anlagenbau aus, so erwartet der VDMA zwar einen Produktionsrückgang, jedoch von maximal 2%. Die großen Rückschläge, wie wir sie in vergangenen Jahren gesehen haben, sollen ausbleiben, die Branche zeige sich robust. Viele Unternehmen der Branche teilen diese Einschätzung. So blicken mehr als die Hälfte der Unternehmen (48 %*) optimistisch auf das Jahr 2023.

Industrie Trends 2023

Ein Ausblick auf die Themen, die dieses Jahr die Wirtschaft umtreiben werden:

Lieferketten entspannen sich, Fachkräftemangel nicht

Die Probleme in den Lieferketten werden andauern, auch wenn sich die Lage allmählich entspannt. Die Zahl, der von Engpässen betroffenen Unternehmen sinkt zwar, bleibt mit einem Anteil von 74 %* aber weiterhin hoch. (*VDMA)

Schwierigkeiten bereitet dem Maschinen- und Anlagenbau, der mit über 1 Million Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland ist, der anhaltende Fachkräftemangel. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sucht händeringend nach qualifiziertem Personal. Ein Wettbewerb um die besten Talente ist entstanden, das Nachsehen haben hier vor allem kleinere und mittlere Betriebe.

Chance in der Kreislaufwirtschaft

Große Chancen für spezialisierte Unternehmen im mittelständischen Maschinen- und Anlagenbau bieten sich im Bereich der Technologien für die klimaneutrale Wirtschaft unter der Voraussetzung, dass Material und Energie verfügbar und bezahlbar sind.

Energiehilfen und Lieferkettengesetz

Ein Großteil der Unternehmen ist bisher durch die Energiepreisbremse gut mit den gestiegenen Energiepreisen zurechtgekommen, der viel befürchtete Gasmangel ist ausgeblieben. Allerdings ist der Bürokratieaufwand der europäischen Beihilferegelungen so komplex, dass viele Unternehmen sich dazu entscheiden, auf die Beantragung möglicher Hilfeleistungen verzichten.

Die neuen Anforderungen des EU-Lieferkettengesetzes greifen seit dem 1. Januar 2023. Unbestritten ist die Sinnhaftigkeit einer solchen Gesetzgebung und doch kann es die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen belasten. Es ist eine große Herausforderung, alle Stufen der Lieferketten, besonders in fernen Ländern, auf Standards der sozialen Gerechtigkeit und Umwelt zu überprüfen. Die Alternative liegt im Aufbau der Beziehungen zu regionalen Lieferanten, die an die hiesige Gesetzgebung gebunden sind.

China fordert die Industrie heraus

Der chinesische Markt ist der zweitwichtigste Exportmarkt für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau und ist mittelfristig unentbehrlich. Das schwächere Wachstum der chinesischen Wirtschaft wird begleitet von einer aggressiven Wirtschaftspolitik, die momentan Innovationen chinesischer Firmen bevorzugt und ausländische Mitbewerber auf das Abstellgleis zu stellen droht, macht Grund zur Sorge. Der Druck auf deutsche Firmen wie auch die Politik, neue Absatzmärkte in Asien zu erschließen, wird sich in diesem Jahr verstärken.

Geopolitischen Veränderungen zuvorkommen

Geopolitische Ereignisse haben große Auswirkungen auf den Maschinen- und Anlagenbau. Zum Beispiel hätte eine Eskalation des China-Taiwan-Konflikts vermutlich gravierendere Auswirkungen auf die deutsche Industrie als der Krieg in der Ukraine. China ist einer der bedeutendsten Export- und Bezugsmärkte und Taiwan ist der weltgrößte Lieferant für Halbleitertechnologie. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass signifikante Veränderungen aus dem Nichts kommen können. Unternehmen müssen sich zukünftig so aufstellen, dass sie flexibel und schnell auf plötzliche Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren können. Ein Paradigmenwechsel muss erfolgen: Ein diversifiziertes Portfolio, das nach Region und Ertragsstabilität bewertet wird, steht zukünftig höher im Kurs als maximales Wachstum. Regionale Wertschöpfungsketten müssen hinsichtlich technologischer Abhängigkeiten krisensicherer und neue Handlungsmöglichkeiten erarbeitet werden.

Innovationsleistungen 2023 nicht stoppen

Die deutsche Wirtschaft ist besonders im Maschinen- und Anlagenbau bei Innovationen auf dem Vormarsch. Trotzdem sanken 2022 die Ausgaben für Innovationen erstmals seit zehn Jahren. Die DSGVO sowie der geplante AI-Act, der den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der EU regulieren soll, sind zusätzliche Hindernisse. Innovationsleistungen sollten jetzt nicht gestoppt werden, da Unternehmen, die sich schneller an veränderte Bedingungen anpassen können, wirtschaftlich erfolgreicher sind. Gerade heute wird die explizite Beschäftigung mit professionellem Innovationsmanagement und dem Aufbau neuer Geschäftsmodelle überlebenswichtig.

Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit ist nach wie vor aktuell. Längst haben große Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie als Kernthema bei sich verankert. Doch der Mittelstand hinkt hinterher: Die Sorge vom Wettbewerb überholt zu werden und das Fehlen einer strategischen Herangehensweise führt oft zu einem zu einem bunten Blumenstrauß an Initiativen. Hier wird ein strategischer Rahmen benötigt, um Energiewende, Verantwortung entlang der Lieferketten, kreislauforientierte Produkte, Herstellungsverfahren und deren Nutzung sinnvoll in Unternehmenserfolge zu transformieren

Neues Jahr, neues Glück? Wir bei METZEN haben die Herausforderungen, die uns im Jahr 2023 bevorstehen, angenommen. Seit Jahren stärken wir unsere Beziehungen zu regionalen Lieferanten und bauen unseren Anteil in der Unterstützung einer klimaneutralen Wirtschaft aus. Unsere Kunden können sich sicher sein, dass wir jedes Projekt so energieeffizient und nachhaltig wie möglich gestalten. Wenn es anspruchsvoll wird, liefern wir Ergebnisse, unabhängig von der Wirtschaftslage. Was auch immer das Jahr für uns in Petto hat….

METZEN, wenn’s drauf ankommt.

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